Der ehemalige Gasthof in Haus Nr.1 (vorher Haus Nr. 2) ist 1865 erbaut worden. Im selben Jahr versuchte der Besitzer und spätere Gastwirt die Konzession zum Schankbetrieb in diesem Hause zu bekommen. Doch aus allen Verhandlungen des Gemeinderates aus dieser Zeit ist zu sehen, dass der damalige Erbrichter selbst im Erbgericht eine Schenke unterhielt und alles versuchte dies zu verhindern. Der damalige Erbrichter hatte selbst die Absicht zu bauen und einen Tanzsaal zu errichten. Der Gemeinderat wandte gegen die Gesuche des Besitzers ein, dass es dann drei Gasthäuser und zwei Tanzsäle im Dorfe gäbe und dies sicher nicht zum Wohle der Gemeinde wäre, denn je mehr Spirituosenhändler und Schankwirtschaften es gäbe, desto schlechter würde die Jugend werden. Es gab große Meinungsverschiedenheiten: der Besitzer drohte mit einer Unterschriftensammlung und der Gemeinderat mit Rücktritt. Doch später dann die rasche Wendung: Nach dem Brand des Erbgerichts 1867 wurden dem Besitzer durch den Erbrichter alle Berechtigungen verkauft, sodass der Gemeinderat der Erteilung der Konzession zustimmte.
Die Gastwirte wechselten im Laufe der Jahre:
- 1867-1899 Weidmüller
- 1899-1903 Paul Max Schönherr
- 1903-1932 Paul Richard Gottschalk
- 1932- Herbert Gottschalk
Bis 1959 wurde der Gasthof bewirtschaftet. 1999 wurde es zu einer dörflichen Gemeinschaftseinrichtung ausgebaut. Heute befindet sich die Turnhalle im Gebäude. Zusätzlich findet man jeden ersten Mittwoch im Monat von 13 – 14 Uhr die Ortsteilbibliothek in den Räumlichkeiten.
Weitere Gasthöfe in und um Lauterbach:
- „Casino“ / „Schmiede“ (Haus Nr.17 (vorher 19))
- „Tischer“ (Haus Nr. 137 (vorher 135))
- Gasthof (Haus Nr. 136)
- „Weiße Taube“ (Hüttengrund)
- „Adlerstein“ (jetzt Kalkwerk)
(Quelle: Ortschronik Lauterbach von Eduard Müller)