Torbogen

Der gewölbte Torbogen gehörte zur Ummauerung/Umzäunung des alten Pfarrlehens und wurde 1754 errichtet. Früher führte dort der alte Weg zwischen Marienberg und Lengefeld hindurch. Dort führte es am alten Pfarrhaus vorbei. Demnach sollen auch die napoleonischen Truppen durch dieses Tor gezogen sein. Die Kirchenbücher beginnen erst 1617, sodass für das Pfarrgut vorher kaum etwas in Erfahrung zu bringen ist. Die Pfarrwohnung wird aber als sehr einfach und das Wohnen darin als „nicht gerade angenehm“ beschrieben. Das Pfarrhaus befand sich hinter der alten Wehrkirche und besaß einen Garten. Für die Jahre 1539 bis 1617 wird das Haus als zunehmend baufällig beschrieben. Die Gemeinde wurde um Hilfe gebeten, das Haus zu erneuern. Zudem gehörte eine Hufe Acker zum Haus. Dieser wurde ebenfalls von der Gemeinde bestellt.

Das Pfarrhaus wurde während dem Neubau der Kirche abgerissen und gegenüber der neuen Kirche wurde 1907 ein neues größeres Pfarrhaus mit Konfirmandenraum errichtet. Über die Pfarrersfamilien, die im Laufe der Jahrhunderte auf dem Pfarrlehn lebten, wird in der Chronik diverses berichtet. So soll Pfarrer Eckstein, der seinen Dienst im Jahre 1649 antrat immer wieder in Wirtshausschlägereien verwickelt gewesen sein und er soll auch den Erbrichter „ins Gesicht geschlagen haben.“ Ebenfalls soll er zu Kindtaufen an Samstagen immer so viel zu sich genommen haben, dass er noch Sonntags betrunken gewesen war und  die Leute „ungebeichtet“ nach Hause gehen mussten.

Quelle: Ortschronik Lauterbach von Eduard Müller, Bereich „Kirchenwesen“)