Vorbetrachtung
Lauterbach ist ein Dorf mit ca. 1.000 Einwohnern. Das Dorf verjüngt sich immer mehr und profitiert dabei von einem aktiven Kindergarten, einer renovierten Grundschule, sowie der jungen Gemeinde, der Feuerwehr und dem Sportverein. Doch besonders im wirtschaftlichen Bereich hat Lauterbach zu kämpfen: wenige Unternehmen im Ort, viele Auspendler, kaum Einkaufsmöglichkeiten. Eine Wegzugsquote von rund 10% in den letzten 10 Jahren ist spürbar.
Um diesen Trend zu stoppen, den Lauterbachern eine Bleibeperspektive zu bieten, den ländlichen Raum zu beleben und Touristen im Zuge der Welterbepflege ein lebendiges Dorf Lauterbach zu zeigen, hat sich eine Initiative zusammengefunden, die das Interesse bündeln und Veranstaltungen, bauliche Aufwertungen und kleine Highlights organisieren.
Im konkreten Fall mangelt es dem Dorf Lauterbach an einem belebten Dorfzentrum, in dem sich Bewohner jeden Alters begegnen und gemeinsam Erfahrungen sammeln können. Die örtliche Bibliothek kann nur noch einmal im Monat für jeweils eine Stunde (erster Mittwoch im Monat zwischen 13-14 Uhr) geöffnet werden und ist damit für den Großteil der Bewohner kaum zu nutzen. Der Spielplatz ist mit einer Schaukel, einer Wippe, einem kleinen Sandkasten ohne Spielzeug und einer Kletterinsel nur spärlich ausgestattet.
Ein Zustand, der trotz Bedarf eine Dorfmitte eher unansehnlich dastehen lässt.
Initiative – Wer steckt dahinter?
Wohin entwickelt sich unser Dorf in den nächsten 15 Jahren? Wir wollen wir in Lauterbach zukünftig gemeinsam leben? Wie wollen wir Lauterbach mitgestalten?
Seit Frühjahr 2019 tauschen sich dazu führende Köpfe aus Vereinen, Kirche und Ortsvertreter sowie Bewohner aus. Gemeinsam denken sie darüber nach, wie man vorhandene Kräfte bündeln kann und Lauterbach noch ein bisschen zukunftsfester machen kann.
In den ersten Treffen wurden bereits einige Ideen und Vorhaben gefunden, die nun sondiert und weiterverfolgt werden. Im nächsten Schritt zählt es nun, erste sichtbare Erfolge zu feiern, eine breite Unterstützung unter den Dorfbewohnern zu finden und damit eine kontinuierliche Arbeit am verbesserten Dorfleben in Lauterbach zu ermöglichen.
Die Initiative hat sich zunächst noch keinen organisatorischen Rahmen gegeben, um möglichst ohne großen organisatorischen Wasserkopf an kleinen Stellschrauben wirken zu können. Für die weitere Arbeit in der Initiative sind die Gründung eines Vereins oder eines Unternehmens (Village Entrepreneurship), einer Stiftung oder die Angliederung an bestehende Strukturen denkbar.
Ausgangspunkt für die Initiative ist die ehrenamtliche Arbeit von Tim Natzschka (wohnhaft in Lauterbach seit 2014) im örtlichen Kindergarten (Vorleseveranstaltungen, Eltern aktiv) und im lokalen Sportverein. Er rief den Kreis interessierter und namhafter Vertreter von Lauterbach zusammen und diskutierte mit Ihnen Verbesserungspotenziale im Ort. Ein erstes und zentrales Thema ist die Aufwertung des Ortskerns mit einer Lese- und Spielinsel am Kinderspielplatz.
Idee/Skizze/Vision
Gemeinsam hat sich der Kreis vorgenommen den aktuell recht karg eingerichteten Spielplatz im Ortszentrum in Abstimmung mit der Stadt Marienberg aufzuwerten. Dabei soll dem gesamten Querschnitt der Lauterbacher Bevölkerung ein neuer Treffpunkt geboten werden, um generationenübergreifend ein gemeinsames Zusammenleben zu verbessern.
Zentrum des Vorhabens soll eine „Bücherzelle“ darstellen, die den Bewohnern zeitunabhängig das Tauschen von Büchern ermöglichen soll. Dazu soll eine ausgesonderte Telefonzelle mit einem Bücherregal und einer Pixibuch-Tauschbox ausgestattet werden.
Um der Bücherzelle einen sicheren Stand zu geben, wird der Untergrund entsprechend planiert und gepflastert. Zum spontanen Lesen lädt eine Sitzgruppe mit Bänken ein. In dieser Sitzgruppe werden Spielzeugkisten eingelassen, die das Einlagern von Bällen, Sandförmchen und weiterem Spielzeug ermöglichen.
Die Initiative „Lauterbach – für ein schönes Dorf“ verspricht sich damit eine nachhaltige Aufwertung des Dorfzentrums und einen neuen Anlaufpunkt für Bücherinteressierte, Kinder und deren Eltern und Großeltern.
Die Lese- und Spielinsel soll im Frühjahr 2020 eröffnet und mit einer Leseveranstaltung zum Welttag des Buches (23. April 2020) feierlich eingeweiht werden. In den darauffolgenden Jahren soll die Insel jährlich um weitere Aufwertungen erweitert werden.
Klares Ziel soll es sein, dass Lauterbach zum Jubiläum 2034 (600 Jahre Lauterbach) über eine aktive und gemeinschaftliche Dorfgemeinschaft verfügt, in der sich die Bewohner wohlfühlen und gern leben.
Kosten und Eigenanteil
In den Kosten sind alle zu erwartenden Kosten einbezogen. Soweit diese nicht durch Spenden oder Förderungen getragen werden können, wird diese durch Eigenanteile und Arbeitseinsätze übernommen. Der Kostenplan kann gern bei Tim Natzschka eingesehen werden.
Pflege und Nachverfolgbarkeit
Für die Instandhaltung der „Lese- und Spielinsel“ zeichnet die Dorfbevölkerung in Eigeninitiative verantwortlich. Sie wird dabei angeleitet durch die Vertreter der Initiative „Lauterbach – für ein schönes Dorf“. Die Bestückung und Qualitätssicherung der Bücherzelle erfolgt mit Unterstützung der Bibliotheken in Marienberg und Lauterbach sowie durch den Buchladen „mybookstore“ in Marienberg. Die Spielekiste wird durch das „Eltern aktiv“ des Kindergartens, den Hort der Grundschule und den Sportverein „SV Lauterbach“ gepflegt.
Bedarf zur Unterstützung
Die Initiative „Lauterbach – für ein schönes Dorf“ ist ein Zusammenschluss interessierter Bewohner von Lauterbach. Die Initiative kann dabei lediglich auf das Privatvermögen der einzelnen Beteiligten zurückgreifen. Eine finanzielle Unterstützung wäre demnach für eine erfolgreiche Umsetzung erforderlich.
Der Antrag wurde im Ideenwettbewerb simul+ eingereicht. Es handelt sich hierbei um ein Konzept. Details zur Umsetzung müssen individuell noch erläutert und abgeklärt werden.